Urmia-See

Überwachung des Urmia-Sees mithilfe eines Weltraum-Multisensor-Ansatzes

Urmia, einst der größte permanente Hypersaline-See der Welt, schrumpfte in den letzten zehn Jahren in alarmierendem Maße. Es ist das größte Binnengewässer im Iran und wurde 1971 von der Ramsar-Konvention als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung erklärt und 1976 zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt. Für die Austrocknung des Sees gibt es verschiedene Ursachen. So werden der negative Niederschlagstrend und der Anstieg der Lufttemperatur als die beiden Hauptklimafaktoren für die beobachtete Abnahme des Sees betrachtet. Darüber hinaus haben sich die zu bewässerden Flächen in den letzten zwei Jahrzehnten dramatisch erweitert, weshalb sich der Wasserbedarf für die landwirtschaftlichen Zwecke erhöht hat. Gleichzeitig wird das Bewässerungssystem mit geringer Effizienz betrieben. Um die Ausdehnung der Bewässerungsgebiete zu beschleunigen wurden Staudämme erichtet, wodurch sich der Zufluss zum See indirekt verringert hat.

In diesem Projekt überwachen wir den Zustand des Sees mit Hilfe eines weltraumgestützten Ansatzes. Wir nutzen die Multi-Missions-Satellitenaltimetrie, um den Wasserstand zu bestimmen, Satellitenbilder, um das Ausmaß des Oberflächenwassers abzuschätzen, und die Wasserspeicheränderung aus GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) Daten. Durch die Kombination von Wasserhöhen aus Altimetrie, Ausdehnung des Oberflächenwassers aus Satellitenbildern und lokaler Bathymetrie stellen wir die Veränderungen des Seevolumens fest. Darüber hinaus untersuchen wir die Rolle der klimatischen und menschlichen Aktivitäten, einschließlich des "Urmia Lake Restoration Program" hauptsächlich nach 2014. Dafür verwenden wir zusätlich erweiterte Daten des Sees und seines Beckens, wie in-situ-Daten des Zuflusses zum See so wie des Grundwassers, Verdunstung des Sees, Niederschlag und Evapotranspiration des Beckens.

[1] Science of The Total Environment

Änderung des Wasserstandes für den Urmia-see zwischen 2003 und 2017
Änderung des Urmia-Sees
Dieses Bild zeigt Peyman Saemian

Peyman Saemian

Dr.-Ing.

Akademischer Mitarbeiter

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