Unzureichende Beobachtungsdaten über hydrologische Parameter und, was noch wichtiger ist, der Abfluss von Flüssen auf globaler Ebene sind ein Haupthindernis für Fortschritte bei der hydrologischen Modellierung. Da sich die Datenbereitstellung von In-situ-Messnetzen verschlechtert, kommen Satelliten zur Hilfe. Obwohl weltraumgestützte Sensoren von Natur aus eine synoptische und globale Sicht bieten, haben sie doch ihre eigenen Grenzen für eine Abflussschätzung im gesamten Einzugsgebiet. Die SWOT-Mission zielt darauf ab, diese Einschränkungen abzuschwächen und raumgestützte Schätzungen des Abflusses von Flüssen erheblich zu verbessern. Die SWOT-Mission wird Messungen der Höhe der Wasseroberfläche, der Flussbreite und des Gefälles liefern, durch die der Abfluss für Flussbreiten von bis zu 50-100 m abgeschätzt werden kann. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Abschätzung des Abflusses von Flüssen durch innovative Modellierung der Ergebnisse von SWOT und vorhandener Satellitenaltimetrie (Wasserstand) und Satellitenbildern (Oberfläche) erheblich zu verbessern. Zu diesem Zweck wird eine auf dem Ensemble Kalman-Filter (EnKF) basierende Methode entwickelt, um den Abfluss von Flüssen im vollen Einzugsgebietsmaßstab (anwendbar auf den globalen Maßstab) bestmöglich abzuschätzen, die mit der Nicht-Stationarität aufgrund von anthropogenen Störungen, natürlichem Verhalten oder Klimaveränderungen umgehen kann. Darüber hinaus wird im Rahmen des entwickelten EnKF ein Ensemble von SWOT-Abflusswerten aus verschiedenen existierenden Abflussschätzungsalgorithmen in die Beobachtungsgleichung aufgenommen, was zu einer assimilierten (kombinierten) Schätzung des Flussabflusses im vollen Einzugsgebietsmaßstab führt.

Mohammad Tourian
Dr.-Ing.Akademischer Rat, Leiter der Arbeitsgruppe HydroGeoCoPE

Nico Sneeuw
Prof. Dr.-Ing.Institutsleitung, Lehrstuhl Erdmessung, Prodekan